Stromboli Ausbruch Eruption bei Nacht

Stromboli-Steckbrief

Der Stromboli ist ein aktiver Schichtvulkan auf den Äolischen Inseln, die im Deutschen unter der Bezeichnung Liparische Inseln bekannt sind. Sie liegen nördlich vor Sizilien im Mittelmeer. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen Europas. Sie erhalten hier Informationen über den Vulkan und seinen Ausbrüche, aber auch über Touren und Wanderungen auf den Stromboli. Weiter unten finden Sie Buchungsmöglichkeiten für geführte Touren auf den Stromboli und Bootsausflüge rund um die Liparischen Inseln.

Ascheauswurf am StromboliEin Vulkan ist immer veränderlich. So ist es auch nicht ungewöhnlich, dass die Höhe des Vulkan-Gipfels in verschiedenen Quellen zwischen 918 und 986 m angegeben wird. Viele Experten einigten sich letztendlich auf eine Höhe von 926 m. An Land sichtbar ist allerdings nur der kleinere Teil des Vulkans, denn sein Kegel hat sich stellenweise zwischen 1300 m und 2400 m unter Wasser aufgeschichtet. Er bedeckt den größten Teil der nur 12,6 Quadratkilometer kleinen Insel.

Der ziemlich regelmäßige Auswurf von Lavabrocken, Asche und Schlacke ist besonders typisch für den Vulkan Stromboli. Er prägte auch die Bezeichnung „strombolische“ oder „stromboliansche Aktivität“, die inzwischen für alle Vulkane verwendet wird. Gelegentlich kommt es zu größeren und sehr gefährlichen Ausbrüchen des Stromboli.

Geführte Stromboli Wanderungen und Touren

Stromboli WanderungenDurch seine ständigen Aktivitäten zählt der Stromboli zu den beliebtesten Touristen-Attraktionen der Region. Vor allem Tagestouristen möchten prickelnde Stromboli-Touren erleben. Obwohl die Vorhersagen der Vulkanologen recht sicher sind, kann es auch urplötzlich zu einem stärkeren Ausbruch des Stromboli kommen. Daher sollte man nur geführte Wanderungen auf den Stromboli unternehmen und sich der möglichen Gefahren immer bewusst sein.

Vom Dorf aus folgt die übliche Wanderroute der Nordküste der Insel. Anfangs geht es durch Macchia-Gebüsch steiler bergauf, bevor moderatere Serpentinen über Lavafelder den Berg hinaufführen. Ab 600 m Höhe gibt es bedingt durch die viele Asche und die vulkantypischen Gase keine Vegetation mehr. Vom Berggipfel aus kann der Vulkan am besten besichtigt werden. Vom Gipfel aus hat man aus sicherer Entfernung einen fantastischen Blick auf die Kraterregion. Es sollte jedem Stromboli-Wanderer klar sein, dass das trotz aller Vorsicht ein Abenteuer ist, bei dem man vor frischen Lavabrocken nie ganz sicher sein kann. Es versteht sich von selbst, dass man sich der Kraterregion nicht nähert, aber darauf achten die Bergführer ohnehin. Auf dem Gipfelweg eröffnet sich ein herrlicher Blick auf das Meer und die benachbarten Inseln.

Stromboli Je nach Kondition dauert der Aufstieg zwischen drei und dreieinhalb Stunden. Eine gewisse Fitness sollte man schon mitbringen, um die schweißtreibende Angelegenheit zu bewältigen. Die Route ist bis zu einem Aussichtspunkt auf etwa 400m Höhe für die Öffentlichkeit zugänglich, bis dort darf man also auf eigene Faust wandern. Weiter hinauf dürfen Touristen nur mit qualifizierten Bergführern gehen, welche die Gefahren am Stromboli genau kennen und über die aktuelle Lage durch Experten unterrichtet sind. Wer das nicht beachtet, muss mit empfindlichen Geldtrafen rechnen und bringt sich und andere unter Umständen in Gefahr.

Da die Ausbrüche in der Nacht am spektakulärsten sind, findet der Aufstieg in der Regel am späten Nachmittag statt, der Abstieg dann im Dunklen. Nachmittags bekommt man auf der Route noch die volle Sonne ab, daher ist ausreichend Trinkwasser und ggf. eine schützende Kopfbedeckung ein Muss. Wer zur Nacht bleibt, der sollte an eine wärmende Jacke denken. Unabhängig von Tages- und Jahreszeiten sind feste Wanderschuhe für die Stromboli-Tour zu empfehlen.

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Die folgenden Stromboli Touren können Sie bei unserem Partner GetYourGuide vorab günstig buchen. Interessant sind in dem Zusammenhang auch komplette Ausflugspakete aus Wanderungen auf den Stromboli und Bootstouren zu den Liparischen Inseln.

Tourismus auf der Insel Stromboli

Eruption des StromboliStromboli ist kein Ort, der sich für ausgiebige Ferienaufenthalte eignet, denn der Platz auf der Insel ist begrenzt und außer dem Vulkantourismus gibt es hier keinen nennenswerten Attraktionen. Wer jedoch Ruhe und Beschaulichkeit an einem bizarren Ort sucht, der findet mit der Insel Stromboli das passende Reiseziel.

Die Strände mit ihrem feinen schwarzen Lavasand laden zum Schwimmen und Tauchen ein, und einige wenig bekannte Gegenden der Insel sind wunderschön. Der Vulkan wiederum verhält sich weitgehend unberechenbar, was die planmäßige Nutzung der geringen Insel-Fläche erschwert. Dadurch dominiert auf der Insel die wilde, unkultivierte Landschaft, die es zu entdecken lohnt. Allerdings ist der winzige, empfindliche Naturraum bereits stark besucht und sollte deshalb von Touristen mit Rücksicht behandelt werden.

Aktivitäten auf Stromboli

Wandern

Die bizarren Wanderwege laden dazu ein, das Innere der Insel zu erkunden. Von den Aussichtspunkten aus bietet sich ein herrlicher Panoramablick und versteckte Schätze wie das „Mond-Tal“.

Bootstouren

Stromboli kann nicht nur mit der Fähre, sondern auch per organisierter oder privater Bootstour angesteuert werden. Das hat den Vorteil, dass man die schönsten und geheimsten Ecken der Insel kennenlernt.

Baden und Strände

Strombolis Strände bieten einen etwas ungewöhnlichen Anblick, denn ihr Lavakiesel ist grau-schwarz. An der Uferzone muss man mit kleinen Lavasteinen rechnen. Also am besten Badeschuhe mitnehmen und an eine weiche Unterlage denken, falls keine Liegen zur Verfügung stehen.

In der Nähe des Fährhafens San Vincenzo können Sie gleich ein erfrischendes Bad nehmen. Zu den beliebtesten Stränden gehören der Ficogrande Beach, der kleine Strand an der Grotta d’Eolo, der Felsenstrand Spiaggia Lunga im Norden, der Spiaggia Nera und der Spiaggia di Piscita.

Ein Strandtag auf Stromboli ist schon ein besonderes Erlebnis.

Tauchen

Rund um Stromboli ist auch die Unterwasserwelt faszinierend. Von den diversen Tauchspots befindet sich eine bei der Mini-Insel Strombolicchio.

Beste Reisezeit für Stromboli

Während der Hochsaison ist es extrem heiß auf Stromboli. Es gibt nur wenig Schatten und das Trinkwasser muss mit Wasserschiffen und Fähren herangeschafft werden. Hinzu kommt, dass die Italiener im August in den Urlaub fahren und auch gern die Liparischen Inseln besuchen. So strömen im Hochsommer Tausende Tagesbesucher und Kurzurlauber über die Insel. Daher sind Frühjahr oder Herbst die bessere Reisezeit.

Theoretisch können Sie auch im Winter nach Stromboli reisen, allerdings gelten dann die Winterfahrpläne der Fähren. Der Fährverkehr läuft dann nur eingeschränkt.

Stromboli Ausbrüche

Der Stromboli Vulkan ist fast ständig aktiv, was ihn für Wanderer und Touristen so attraktiv macht. Üblich sind viele kleine Eruptionen aus mehreren Krateröffnungen, die minütlich oder maximal stündlich erfolgen können. Das dabei ausgeschleuderte Material mit Lavabrocken und Asche fällt meist in die Krater zurück. Ein Teil rollt aber über die Sciara del Fuoco zischend und dampfend ins Meer. Gelegentlich kommt es zu größeren Ausbrüchen mit Lavaströmen und gewaltigen Explosionen, welche ernste Gefahren für die Umgebung bedeuten.

Am besten lässt sich ein Stromboli-Ausbruch bei Nacht beobachten, wie das folgende Video einer Stromboli Eruption eindrucksvoll zeigt.

Spektakuläre Ausbrüche

Über die Jahre hinweg hat Stromboli einige bemerkenswerte Ausbruchereignisse erlebt.

Stromboli-Ausbruch am 11. September 1930

Diese starke explosive Eruption ist eine der heftigsten in der jüngeren Geschichte von Stromboli. Während dieses Ereignisses gab es eine signifikante Lavaströme und Asche, die bis auf das Festland niederging. Dieser Ausbruch demonstrierte eindrucksvoll die Zerstörungskraft des Vulkans.

Ereignis am 29. Dezember 2002

Am 29. Dezember 2002 brach ein Teil des Vulkankegels durch einen ungewöhnlich starken Lavafluss ab und glitt ins Meer, was eine Flutwelle verursachte. Infolgedessen wurden kleinere Brandherde in der Vegetation weit oberhalb der bewohnten Teile der Insel ausgelöst, als glühende Bomben und Steinbrocken herabfielen. Diese Brandherde erloschen jedoch von selbst schnell wieder.

Einige der direkt am Meer gelegenen Häuser in der Ortschaft Stromboli wurden durch die Flutwelle beschädigt. Da im Winter kaum Touristen auf Stromboli sind und nur wenige Menschen dort leben, wurde glücklicherweise niemand verletzt. Allerdings mussten die Einwohner mit einer zweimonatigen Evakuierung leben. Fähren verkehrten zu dieser Zeit nicht nach Stromboli.

Große Eruption am 5. April 2003

Zu einer größeren Eruption kam es am 5. April 2003.

Über der Fossa erhob sich eine gewaltige, pilzförmige Rauchwolke, während die Bewohner der Insel das Aufschlagen großer Felsbrocken hörten. In Ginostra kamen einige Blöcke herunter. Obwohl keine Verletzten zu beklagen waren, wurden zwei Häuser von gewaltigen Bomben getroffen und beschädigt.

Paroxysmale Eruption am 15. März 2007

Am 15. März 2007 fand um 20:37 Uhr UTC eine beeindruckende paroxysmale Eruption am Gipfelkrater statt. Aus einer Ausbruchsöffnung in 420 Meter Seehöhe trat Ende März ein Lavastrom aus, der sich in drei Arme teilte . Erst am 02. April 2007 kam der Lavafluss wieder zum Stehen.

Eruption im Juli 2019

Eine außergewöhnlich starke Eruption wurde am 3. Juli 2019 dokumentiert, bei welcher eine Asche- und Rauchwolke mehrere Kilometer in die Höhe stieg. Leider forderte dieser Ausbruch auch ein Menschenleben und verursachte Verletzungen. Touristen wurden vorsichtshalber evakuiert. Experten bewerteten diesen Ereignis als den heftigsten Ausbruch seit mindestens 35 Jahren.

Verkehrssituation auf Stromboli

Auf der italienischen Insel Stromboli herrscht eine besondere Verkehrssituation. Die Insel ist für ihre ruhige und naturbelassene Umgebung bekannt, was teilweise darauf zurückzuführen ist, dass es keine herkömmliche Verkehrsinfrastruktur gibt. Gemäß einem Reiseführer auf Wikivoyage gibt es beispielsweise weder Autos noch Busse oder Bahnen auf Stromboli. Das Mitbringen von privaten Kraftfahrzeugen zur Insel ist nicht möglich.

Die Haupttransportmittel auf der Insel sind stattdessen elektrische Mofas, motorisierte Dreiräder – oft als „Ape“ (Bienen) bezeichnet – Fahrräder und Esel. Neuerdings gibt es auch Transporttaxen, die einem Golf-Car ähneln. Die kann man am Hafen mieten. Diese Transportmittel eignen sich gut für die engen Gassen und die einfachen Wege, die verschiedene Teile der Insel verbinden.

Anreise zur Insel

Für längere Strecken oder den Transport zwischen verschiedenen Teilen der Insel und dem Festland sind die Bewohner und Besucher auf Schiffe angewiesen, es sei denn, sie können sich einen Hubschrauber oder eine private Jacht leisten. Die meisten Fähren nach Stromboli starten in Messina oder Milazzo. Im Sommer können Boote ab Palermo oder Neapel hinzukommen. Im Winter ist der Fährverkehr generell eingeschränkt.

Im Sommer bestehen nahezu stündliche Verbindungen von Milazzo nach Stromboli mittels Tragflügelbooten (Aliscafi) durch die Anbieter Siremar und Usticalines. Auch mit Liberty Lines können Sie Stromboli direkt von Sizilien oder einer der anderen Liparischen Inseln aus ansteuern, wobei diese meist in Messina starten. Die modernen Fähren benötigen etwa zwei Stunden für ihre Strecken.

Die Fähren verkehren auch zwischen den Liparischen Insel, zum Beispiel in einer reichlichen Stunde zwischen Stromboli und der grünen Insel Salina oder in 1,5 Stunden zwischen Vulcano und Stromboli.

Die Preise, Fahrpläne und weitere Details zur Anreise können sich ändern, weshalb es ratsam ist, sich vor der Reise bei den jeweiligen Fähranbietern oder auf aktualisierten Webseiten zu informieren, zum Beispiel auf www.directferries.de.

Fotos

 

Fotos und Videos:

Vulkan, milito10, Pixabay
Eruption, tiburi, Pixabay
Vulkan Sizilien, ivo_m_g, Pixabay
Ausbruch bei Nacht © Vulkanette | Dreamstime.com
Video Ausbruch bei Nacht | © Dario Chisari | Dreamstime.com
Wanderung – geführte Tour © Thecriss | Dreamstime.com
Tour © Thecriss | Dreamstime.com
Eruption © Meinzahn | Dreamstime.com
Aktivitäten im Jahr 2014 © Maciektrzopek | Dreamstime.com
Ausbruch im Jahr 2012 © Serjio74 | Dreamstime.com
Krater des Vulkans, Simon, Pixabay
Eruption des Vulkans
© Sebastiano Calanzone | Dreamstime.com
Vulkan Sizilien © Boggy | Dreamstime.com